Aktuelles
Stemper wiederholt Vorjahressieg
Fechterin des FC Würth Künzelsau gewinnt das nationale Ranglistenturnier in Dortmund
Lena Stemper vom Fecht-Club Würth Künzelsau hat das nationale U20-Turnier in Dortmund gewonnen und damit ihren Titel aus dem Vorjahr verteidigt. Die 17-jährige Abiturientin setzte sich im Finale mit 15-9 gegen Catalin Graudins (Mainz) durch. Im Viertel- und Halbfinale hatte sie mit Marisa Kurzawa (15-12) und Victoria Graudins (15-10) bereits starke Gegnerinnen geschlagen. „Insgesamt ein sehr starker Auftritt von Lena“ freute sich Sportdirektor Dominik Behr. „Sie hat ihre Aktionen in den entscheidenden Momenten gut auf die Gegnerinnen angepasst. Das war der Schlüssel zum Sieg heute“.
Nach mäßigem Turnierstart und einem verlorenen Ko-Gefecht steigerte sich Stemper im Turnierverlauf deutlich: „Ich habe mich dann auf das Wesentliche konzentriert und die negativen Gedanken ausgeblendet. Das hat super geklappt heute“ so die strahlende Siegerin im Anschluss.
Mit Tiziana Nitschmann erreichte eine weitere Sportlerin des FC Würth das Viertelfinale und belegte am Ende Rang acht. „Tiziana war in den letzten Wochen leider verletzt und konnte nur eingeschränkt trainieren. Dafür ist das Ergebnis absolut in Ordnung“ so die Einschätzung von Behr.

(Bild privat):
Tiziana Nitschmann, Lena Stemper (Mitte) und Karl Dünger freuen sich über den gelungenen Auftritt in Dortmund.
Bei den Herren sorgte Karl Dünger für das beste Künzelsauer Abschneiden. Der Schüler des Ganerbengymnasiums, der in der kommenden Saison zusätzlich noch in der U17 startberechtigt ist, konnte sich gegen einige ältere Konkurrenten durchsetzen und belegte im Endklassement Rang sechs. Enrico Reifschneider konnte mit Platz elf ebenfalls überzeugen. „Das war ein großer Schritt für Karl und Enrico, um nächste Saison international in der Altersklasse U20 fechten zu können“ sagte Trainer Michael Gäbelein.
In der Tat: Jeweils die besten zwölf Fechterinnen und Fechter der deutschen U20-Rangliste dürfen ab Dezember auf internationalem Parkett antreten. Aktuell wären Stemper, Nitschmann, Kober und Hartmann bei den Damen sowie Dünger und Reifschneider bei den Herren qualifiziert. Das zweite und entscheidende nationale Turnier findet dann am 22. Oktober in Künzelsau statt.
Starker Auftritt bei den Europameisterschaften
Julika Funke vom Fecht-Club Würth Künzelsau belegt in Bulgarien den achten Platz
Julika Funke vom Fecht-Club Würth Künzelsau hat bei den Europameisterschaften in Plovdiv (Bulgarien) erstmals in Ihrer Karriere das Viertelfinale der kontinentalen Meisterschaften erreicht. Die frischgebackene deutsche Meisterin musste sich erst der neuen Europameisterin Manon Brunet (Frankreich) mit 7 zu 15 geschlagen geben. „Ganz starker Auftritt von Julika. Sie hat heute mehrere Gegnerinnen der absoluten Weltspitze geschlagen und sich das Ergebnis absolut verdient“ so die Einschätzung von Dominik Behr, Sportdirektor des FC Würth.
Da bei der Europameisterschaft anders als bei Weltcupturnieren und Weltmeisterschaften keine Fechterin von den Vorkämpfen befreit ist, musste Funke als Nummer 76 der Weltrangliste in ihrer Vorrunde unter anderem gegen die Weltranglistendritte Sara Balzer (Frankreich) und zwei weitere Fechterinnen aus den Top 30 der Welt antreten. Trotz der frühen Siege gegen Balzer (5 zu 1) und die Polin Cieslar (5 zu 3) standen am Ende drei Siege und drei Niederlagen auf dem Konto. „Ich bin sehr gut in die Runde gestartet, konnte das aber leider nicht komplett durchziehen und habe die letzten beiden Gefechte unnötig verloren“ so Funke.

(Foto von Foto Linke)
Damit war sie in der Direktausscheidung an Position 24 gesetzt und musste im 32er Tableau gegen die spanische Weltranglistenachte Araceli Navarro antreten. „Sie war die Favoritin. Dementsprechend konnte ich relativ locker in das Gefecht gehen“ schildert Funke ihre Gefühlslage vor dem Gefecht. Nach ausgeglichenem Beginn konnte sich die 22-jährige absetzen und gewann am Ende verdient mit 15 zu 10 Treffern. „Ich hatte schon einige enge Ko-Gefechte gegen Fechterinnen aus den Top 10 der Weltrangliste, dass es hier bei der EM erstmals mit einem Sieg klappt, ist umso schöner“ freute sich Funke. Nach einem 15 zu 13 Achtelfinalsieg gegen Palina Kaspiarovich aus Aserbaidschan – in der Vorrunde hatte sie noch mit 2 zu 5 verloren – erreichte sie dann erstmals die Runde der besten Acht. „Wenn man im Viertelfinale steht, dann will man natürlich eine Medaille gewinnen, aber insgesamt bin ich sehr zufrieden und freue mich über den gelungenen Wettkampf“ so Funke im Anschluss an die Niederlage gegen die neue Europameisterin Brunet. Für Elisabeth Gette, zweite Künzelsauer Starterin in Plovdiv lief es dieses Mal weniger gut. Sie belegte am Ende Platz 37.
Um russischen und belarussischen Fechterinnen und Fechtern einen Start zu ermöglichen, war die Einzel-EM kurzfristig aus dem Programm der European Games (21. Juni bis 2. Juli in Krakau) herausgelöst und nach Plovdiv verlegt worden. Daher reisen Funke und Gette bereits diese Woche Donnerstag weiter nach Polen. Dort findet der Einzelwettkampf der European Games dann am 27. Juni statt. Der Fokus liegt allerdings auf der Teamentscheidung am 30 Juni, da es dort um wichtige Zähler für die Olympiaqualifikation geht.
Titel erfolgreich verteidigt
Julika Funke vom Fecht-Club Würth Künzelsau wird erneut Deutsche Einzelmeisterin – Mannschaft gewinnt ebenfalls die Goldmedaille
Um 12.11 Uhr am vergangenen Sonntag war es soweit: Mit einem sehenswerten Angriff setzte Julika Funke den letzten Treffer im Mannschaftsfinale der Deutschen Meisterschaften in Künzelsau und sorgte so für die erfolgreiche Titelverteidigung des FC Würth. „Großartig, dass es wieder geklappt hat“ so die erste Reaktion von Sportdirektor Dominik Behr. „Das war von Anfang bis Ende ein gelungener Auftritt“.
Gemeinsam mit Anna-Lena Bürkert, Elisabeth Gette und Lena Stemper hatte sich Funke im Halbfinale deutlich gegen das Team aus Dortmund durchgesetzt. Das Finale gegen Dormagen war dann lange Zeit spannend. Nach mehreren Führungswechseln stand es im vorletzten Gefecht zwischen Gette und Lea Krüger ausgeglichen 38 zu 38. Durch zwei gelungene Aktionen übergab Gette dann mit 40 zu 38 an Schlussfechterin Funke, die gegen Felice Herbon auf die Planche musste. Von Beginn an dominierte Funke das Gefecht, setzte fünf Treffer in Folge und sorgte somit für den vielumjubelten 45 zu 38 Heimsieg.

(André Köhler):
Julika Funke, Anna-Lena Bürkert, Elisabeth Gette und Lena Stemper (von links nach rechts) holten sich die Goldmedaille bei den Deutschen Fechtmeisterschaften in Künzelsau
Tags zuvor hatte Funke bereits ihren Titel im Einzel mit einem 15 zu 12 Finalsieg gegen Krüger erfolgreich verteidigt: „Das hätte ich im Vorfeld nicht erwartet. Ich habe aktuell Probleme mit meinem Fuß (Metatarsalgie) und war durch die vielen Turniere und Reisen in den letzten Wochen ziemlich platt“ so die strahlende Siegerin im Anschluss. „Ich habe mich durchgekämpft und freue mich riesig, dass es am Ende wieder funktioniert hat.
Insgesamt hatten mit Funke, Gette, Bürkert und Stemper vier Fechterinnen des FC Würth das Viertelfinale erreicht. Gette setzte sich hier im vereinsinternen Duell gegen Stemper mit 15 zu 12 durch, Bürkert zog gegen Herbon den Kürzeren. Im Halbfinale musste sich Gette dann hauchdünn mit 14 zu15 gegen Krüger geschlagen geben. „Lisa hätte das Gefecht definitiv gewinnen können, sie hat auch lange geführt. Aber auch bei ihr hat man die Anstrengungen der letzten Wochen deutlich gemerkt“ so die Einschätzung von Sportdirektor Behr. Insgesamt war der FC Würth aber mit der Medaillenausbeute sehr zufrieden. „Gold und Bronze im Einzel und der erneute Titel mit der Mannschaft, das ist ein starkes Ergebnis. Die beiden weiteren Viertelfinalplatzierungen zeigen zudem, dass wir sehr gut aufgestellt sind“ so das sportliche Fazit von Behr. Und auch über die gelungene Organisation der Veranstaltung konnte sich der FC Würth freuen, dank vieler helfender Hände verlief alles reibungslos.
Lange Zeit zum Durchschnaufen haben Funke und Gette allerdings nicht. Da Polen ein Einreiseverbot für Russen und Belarussen verhängt hat – der Weltfechtverband FIE diesen Sportler:innen aber die Starterlaubnis erteilt hat – kann die im Rahmen der European Games (21. Juni bis 2. Juli) angedachte Einzeleuropameisterschaft nicht wie geplant stattfinden. Die FIE hat den Wettkampf jetzt kurzfristig nach Plovdiv verlegt. Das Einzel im Damensäbel ist dort bereits am 18. Juni.
Funke und Gette gewinnen Silber bei U23-EM
Fechterinnen des FC Würth mit der deutschen Nationalmannschaft in Budapest erfolgreich
Julika Funke und Elisabeth Gette vom Fecht-Club Würth Künzelsau haben bei der U23 Europameisterschaft in Budapest mit der deutschen Nationalmannschaft die Silbermedaille gewonnen. Für beide ist es nach WM-Silber und EM-Gold in der Altersklasse U20 im Jahr 2019 bereits die dritte internationale Mannschaftsmedaille. Das deutsche Quartett mit Funke, Gette, Felice Herbon und Emily Kurth musste sich erst im Finale der italienischen Mannschaft mit 27 zu 45 geschlagen geben. Trotz der Niederlage war die Stimmung nur kurzzeitig getrübt: „Natürlich wollten wir das Finale für uns entscheiden und hätten gegen die Italienerinnen besser fechten können. Aber wir freuen uns wahnsinnig über die Silbermedaille“ so Funke im Anschluss an den Wettkampf.

(Foto Augusto Bizzi):
Das deutsche Team mit Julika Funke, Lisa Gette, Felice Herbon und Emily Kurth freut sich über die Silbermedaille bei der U23-EM in Budapest.
Bei der U23-EM ergibt sich die Setzung für die Mannschaft anhand der Einzelergebnisse. Die Platzierungen der drei besten Fechterinnen pro Nation werden addiert. Je kleiner die Summe, desto besser der Setzplatz. Im Einzelwettbewerb belegte Herbon als beste Deutsche Rang acht. Funke und Gette erreichten beide das Achtelfinale und landeten am Ende auf den Rängen elf und 13. Funke musste sich nur knapp mit 13 zu 15 der späteren Bronzemedaillengewinnerin Cieslar aus Polen geschlagen geben. Gette zog im Duell gegen Herbon den Kürzeren. Dennoch war das deutsche Team mit einer Summe von 32 (8 + 11 + 13) damit an Position eins gesetzt.
Nach einem Freilos im Achtelfinale konnte Bulgarien nach anfänglichem Rückstand mit 45 zu 36 bezwungen werden. Im Halbfinale gegen starke Französinnen lag das deutsche Team nach vier Gefechten mit 12 zu 20 im Rückstand. Im fünften Teilabschnitt startete Gette dann eine furiose Aufholjagd und konnte ihr Einzelgefecht mit 12 zu 5 gewinnen. Somit waren von acht Treffern Rückstand nur noch einer übrig. Die Französinnen waren dadurch sichtlich geschockt. Auch die nächsten Teilgefechte gewann die deutsche Equipe mit 6-0, 5-2, 5-1 und 5-3, so dass es am Ende 45 zu 31 stand. „Ganz starke Leistung von Lisa im fünften Teilabschnitt“ so die Einschätzung von Dominik Behr, Sportdirektor des FC Würth. „Julika und Felice konnten den Schwung dann mitnehmen und die Französinnen sind komplett eingebrochen. Klasse Teamleistung!“
Auch Elisabeth Gette war mit dem Auftreten der Mannschaft sichtlich zufrieden. „Wir haben uns super unterstützt und füreinander gekämpft. Ich freue mich riesig, dass wir uns mit einer Medaille belohnen konnten“. Dadurch konnte das deutsche Team auch Selbstvertrauen für die Europa- und Weltmeisterschaften der Aktiven Ende Juni (EM in Krakau im Rahmen der European Games) und Ende Juli (WM in Mailand) tanken. Beide Wettkämpfe haben enormen Stellenwert für die Olympiaqualifikation. „Da es bei der WM die doppelte Punktzahl gibt im Vergleich zu normalen Weltcups, ist ein gutes Ergebnis dort sehr wichtig“ weiß Sportdirektor Behr. „Die internationale Konkurrenz ist hoch, aber ich traue es den Mädchen auf jeden Fall zu“.
Vor den beiden internationalen Saisonhöhepunkten stehen für Funke und Gette aber am kommenden Wochenende erstmal noch die nationalen Titelkämpfe in heimischer Halle an. Auch hier wollen die beiden Künzelsauerinnen sowohl im Einzel als auch mit dem Team erfolgreich sein.